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Debian wurde im August 1993 von Ian Murdock gegründet, zum damaligen Zeitpunkt
Student an der Purdue University. Es wurde für ein Jahr (November 1994 bis
November 1995) vom GNU Projekt der Free
Software Foundation
unterstützt, einer von Richard Stallman
gegründeten und mit der General Public License (GPL) verbundenen Organisation.
Debian 0.01 bis Debian 0.90 wurden zwischen August und Dezember 1993 veröffentlicht. Ian Murdock schreibt:
»Debian 0.91 wurde im Januar 1994 veröffentlicht. Es hatte ein einfaches Paketsystem, das es Benutzern ermöglichte, Pakete zu manipulieren, aber sonst wenig konnte (es hatte keine Unterstützung für Abhängigkeiten oder etwas in der Art). Zu dieser Zeit waren es einige Leute, die an Debian arbeiteten, obwohl ich die Veröffentlichungen meistens alleine zusammenstellte. 0.91 war die letzte Veröffentlichung, die auf diese Art zusammengestellt wurde.
Die meiste Zeit des Jahres 1994 wurde dazu verwendet, das Debian-Projekt so zu
organisieren, dass andere einfacher und effektiver dazu beitragen konnten;
außerdem wurde viel Zeit in dpkg
gesteckt (dafür war hauptsächlich
Ian Jackson verantwortlich). Soweit ich mich erinnere, gab es 1994 keine
offiziellen Veröffentlichungen, nur einige interne Veröffentlichungen, um den
Arbeitsprozess zu verbessern.
Debian 0.93 Ausgabe 5 wurde im März 1995 veröffentlicht und war die erste
»moderne« Version von Debian: es gab zu diesem Zeitpunkt sehr viel mehr
Entwickler (ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern, wie viele genau);
jeder betreute seine eigenen Pakete und dpkg
wurde benutzt, um all
diese Pakete zu installieren und zu warten, nachdem ein Grundsystem installiert
war.
Debian 0.93 Version 6 wurde im November 1995 veröffentlicht und war die letzte
a.out-Veröffentlichung. Es gab ungefähr 60 Entwickler, die in 0.93R6 Pakete
betreuten. Wenn ich mich richtig erinnere, erschien dselect
zuerst in 0.93R6.«
Ian Murdock merkt weiterhin an, dass Debian 0.93R6 »... immer seine Lieblingsausgabe von Debian war«, gibt allerdings zu, dass er vielleicht voreingenommen ist: er hörte im März 1996 – während der Vorarbeiten an Debian 1.0 – auf, aktiv im Projekt mitzuarbeiten. Diese Version wurde schließlich als Debian 1.1 veröffentlicht, um Verwirrung zu vermeiden, nachdem ein CD-ROM-Hersteller versehentlich eine unfertige Version als Debian 1.0 veröffentlicht hatte. Dieser Vorfall führte zur Einführung des Konzepts von »offiziellen« CDs, um es Distributoren von Debian zu erleichtern, solche Fehler zu vermeiden.
Während des Augusts 1995 (zwischen Debian 0.93 Version 5 und Debian 0.93 Version 6) startete Hartmut Koptein die erste Portierung von Debian, für die Motorola m68k-Familie. Er berichtet, dass »sehr, sehr viele Pakete i386-zentriert waren (little endian, -m486, -O6 und alle für libc4), und es war schwierig, eine funktionierende Basis von Paketen auf meinem Rechner (einer Atari Medusa 68040, 32 MHz) zu bekommen. Nach drei Monaten (im November 1995) lud ich 200 Pakete von 250 erhältlichen hoch, alle für libc5!« Später startete er eine weitere Portierung zusammen mit Vincent Renardias und Martin Schulze, für die PowerPC-Familie.
Since this time, the Debian Project has grown to include several ports
to other architectures, a
port to a new (non-Linux) kernel, the GNU Hurd microkernel, and at least one
flavor of BSD kernel.
Ein frühes Mitglied des Projekts, Bill Mitchell, erinnert sich an den Linux-Kernel
»... es war zwischen 0.99R8 und 0.99R15, als wir begannen. Lange Zeit konnte ich den Kernel in weniger als 30 Minuten auf einer 386-basierten Maschine mit 20 MHz bauen und ich konnte auch Debian in der gleichen Zeit auf weniger als 10 MB Plattenplatz installieren.«
»... Ich erinnere mich an die ursprüngliche Gruppe mit Ian Murdock, mir selbst, Ian Jackson, ein weiterer Ian, an dessen Nachname ich mich nicht erinnere, Dan Quinlan und einige weitere Leute, an deren Namen ich mich nicht erinnere. Matt Welsh war entweder Teil der ursprünglichen Gruppe oder kam kurz danach dazu (zwischenzeitlich hat er das Projekt verlassen). Jemand richtete eine Mailingliste ein und wir fingen an.
Soweit ich mich erinnere, begannen wir nicht mit einem Plan und wir begannen auch nicht damit, einen Plan in geordneter Manier zu erstellen. Am Anfang begannen wir damit, Quellen für eine ziemlich zufällige Auswahl an Paketen zusammen zu suchen. Mit der Zeit konzentrierten wir uns auf eine Zusammenstellung von Dingen, die nötig waren, um den Kern einer Distribution zu formen: den Kernel, eine Shell, update, getty, verschiedene andere Programme und Hilfsdateien, die zur Initialisierung des Systems nötig waren, und wichtige Hilfsprogramme.«
Ganz am Anfang des Projekts erwogen die Mitglieder, reine Quellpakete zu
vertreiben. Jedes Paket würde aus dem Originalcode und einer debianisierten
Patchdatei bestehen; die Benutzer würden dann die Quellen entpacken, die
Patches anwenden und die Binärdateien selbst erstellen. Die Mitglieder
erkannten aber schnell, dass eine binäre Distribution benötigt wurde. Das
erste Paketierungsprogramm wurde von Ian Murdock geschrieben und hieß
dpkg
. Es erstellte ein Paket in einem Debian-spezifischen
Binärformat und konnte später benutzt werden, um die Dateien im Paket zu
entpacken und zu installieren.
Ian Jackson übernahm bald die weitere Entwicklung der Paketverwaltung; das
eigentliche Verwaltungswerkzeug benannte er in dpkg-deb
um und
schrieb ein Frontend namens dpkg
, um die Benutzung von
dpkg-deb
zu vereinfachen und die Abhängigkeiten und
Konflikte der heutigen Debian-Paketverwaltung zu ermöglichen. Die mit
diesen Werkzeugen erzeugten Pakete hatten einen Header, der die Version des zur
Erzeugung des Pakets verwendeten Werkzeugs angab, und einen Absatz innerhalb
der Datei zu einem tar
-Archiv, das vom Header durch einige
Kontrollinformationen getrennt war.
Zu ungefähr der gleichen Zeit entfachte sich zwischen den Projektmitgliedern
eine Diskussion -- einige waren der Meinung, dass das Debian-spezifische Format
von dpkg-deb
geändert werden sollte zugunsten des vom
ar
-Programm erstellten Formats. Nach mehreren überarbeiteten
Dateiformaten und entsprechend überarbeiteten Paketierungswerkzeugen wurde das
ar
-Format übernommen. Der Hauptvorteil dieses Wechsels: er machte
es möglich, dass ein Debian-Paket auf jedem unixoiden System entpackt werden
konnte, ohne ein unvertrautes Programm benutzen zu müssen. Mit anderen Worten,
um ein Debian-Paket zu entpacken und den Inhalt zu untersuchen, braucht man nur
Standardprogramme, die auf jedem Unix-System vorhanden sind, wie »tar« und
»ar«.
Als Ian Murdock Debian verließ, bestimmte er Bruce Perens zum nächsten Leiter des Projekts. Bruce lernte Debian kennen, als er gerade versuchte, eine Linux-Distributions-CD namens »Linux for Hams« (Linux für Amateurfunker) zu erschaffen, die für Radioamateure nützliche Linux-Software enthalten sollte. Als er sah, dass das Debian-Basissystem noch sehr viel Arbeit erforderte, um sein eigenes Projekt zu unterstützen, investierte er viel Zeit in das Linux-Basissystem und die zugehörigen Installationsprogramme und verschob seine Amateurfunk-Distribution. Er organisierte (zusammen mit Ian Murdock) die ersten Debian-Installationsskripte, die später in die Debian-Rettungsdiskette einflossen, die eine Kernkomponente der Debian-Installationswerkzeuge für viele Veröffentlichungen war.
Ian Murdock bemerkt:
»Bruce war für mich die natürliche Wahl; er hatte das Basissystem seit beinahe einem Jahr betreut und er hatte sozusagen das Staffelholz übernommen, nachdem ich immer weniger Zeit in Debian investieren konnte.«
Er initiierte verschiedene wichtige Bausteine des Projekts, unter anderem koordinierte er die Erstellung der Debian-Richtlinien für freie Software und den Debian-Gesellschaftsvertrag, sowie den Beginn des Open Hardware-Projektes. Während seiner Zeit als Projektführer gewann Debian Marktanteile und den Ruf, eine Plattform für ernsthafte, technisch kompetente Linux-Nutzer zu sein.
Bruce Perens war auch eine Schlüsselperson bei der Gründung von Software in the Public Interest,
Inc.
. Ursprünglich gedacht als juristische Konstruktion, die es dem
Debian-Projekt ermöglichen sollte, Spenden zu akzeptieren, wurden ihre
Grundsätze bald erweitert, um auch Freie Software-Projekte außerhalb des
Debian-Projektes zu unterstützen.
Die folgenden Debian-Versionen erschienen während dieser Zeit:
1.1 Buzz released June 1996 (474 packages, 2.0 kernel, fully ELF,
dpkg
)
1.2 Rex released December 1996 (848 packages, 120 developers)
1.3 Bo released July 1997 (974 packages, 200 developers)
Es gab verschiedene vorläufige »Punkt«-Versionen zu 1.3, die letzte war 1.3.1R6.
Bruce Perens wurde durch Ian Jackson als Debian-Projektleiter im Januar 1998 ersetzt, nachdem er das Projekt zu einem großen Teil durch die Vorbereitungen zur Version 2.0 geführt hatte.
Zu Beginn des Jahres 1998 wurde Ian Jackson Projektleiter und kurz darauf Vizepräsident im Vorstand von Software in the Public Interest. Nach dem Rückzug des Schatzmeisters (Tim Sailer), des Präsidenten (Bruce Perens) und des Schriftführers (Ian Murdock) wurde er Vorsitzender des Vorstands und drei neue Mitglieder wurden gewählt: Martin Schulze (Vizepräsident), Dale Scheetz (Sekretär) und Nils Lohner (Schatzmeister).
Debian 2.0 (Hamm) wurde im Juli 1998 für die Intel i386- und Motorola 68000-Architekturen veröffentlicht. Diese Version markierte den Wechsel auf eine neue Version der C-Systembibliotheken (glibc2 oder aus historischen Gründen auch libc6). Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es mehr als 1500 Pakete, die von über 400 Debian-Entwicklern betreut wurden.
Im Januar 1999 folgte Wichert Akkerman Ian Jackson als Projektführer. Debian 2.1
wurde am 9.
März 1999 mit einer Woche Verspätung veröffentlicht
, da
es kurz vor der Veröffentlichung noch ein paar Probleme gab.
Debian 2.1 (Slink) brachte offizielle Unterstützung für zwei neue
Architekturen mit: Alpha
und SPARC
. Die in Debian 2.1
enthaltenen X-Windows-Pakete waren gegenüber früheren Versionen stark
überarbeitet worden; Debian 2.1 enthielt apt
, eine neuartige
Schnittstelle zum Paketverwaltungssystem. Diese Version war auch die erste,
die 2 CD-ROMs für das »Offizielle Debian-CD-Angebot« benötigte; die
Distribution enthielt mehr als 2250 Pakete.
Am 21. April gründeten die Corel
Corporation
und das K-Desktop-Projekt
eine Allianz mit
Debian: Corel wollte eine Linux-Distribution veröffentlichen, basierend auf
Debian und der grafischen Oberfläche der KDE-Gruppe. Während der folgenden
Frühlings- und Sommermonate erschien Storm Linux, eine weitere, auf Debian
basierende Distribution. Das Debian-Projekt wählte ein neues Logo
, das sowohl eine offizielle
Version zur Benutzung auf Debian-sanktionierten Materialien wie CD-ROMs und
offiziellen Projekt-Websites enthielt als auch ein inoffizielles Logo zur
Verwendung bei Erwähnung von Debian oder bei auf Debian basierenden
Erzeugnissen.
Zur gleichen Zeit begann auch eine neue, einzigartige Debian-Portierung, für
Hurd
. Dies ist
die erste Portierung, die keinen Linux-Kernel benutzt, sondern den GNU Hurd
, eine
Version des GNU Mach Mikrokernel.
Debian 2.2 (Potato) wurde am 15. August 2000 für die Intel i386-, Motorola 68000 Serien-, Alpha-, SUN SPARC-, PowerPC- und ARM-Architekturen veröffentlicht. Dies war die erste Veröffentlichung mit Portierungen für PowerPC und ARM. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gab es mehr als 3900 Binär- und 2600 Quellpakete, betreut von mehr als 450 Debian-Entwicklern.
Ein interessanter Aspekt bei Debian 2.2 ist die Art und Weise, wie
Anstrengungen im Bereich freier Software zu einem modernen Betriebssystem
führen können, trotz aller Probleme drumherum. Dieser Aspekt wurde von einer
Interessengruppe in dem Artikel Kartoffeln
zählen
analysiert. Ein Zitat aus diesem Artikel:
» [...] wir benutzen David A. Wheelers sloccount-System, um die Anzahl der physischen Zeilen an Quellcode (SLOC) in Debian 2.2 (alias Potato) zu ermitteln. Wir zeigen, dass Debian 2.2 mehr als 55.000.000 physische SLOC enthält (fast doppelt so viel wie Red Hat 7.1, erschienen etwa 8 Monate später); damit ist das Debian-Entwicklungsmodell (basierend auf der Arbeit einer großen, auf der ganzen Welt verteilten, Gruppe von freiwilligen Entwicklern) mindestens so gut wie andere Entwicklungsmodelle [...] Es wird auch gezeigt, dass eine Entwicklung Debians mit traditionellen proprietären Methoden nach dem COCOMO-Modell Kosten in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar zur Entwicklung von Debian 2.2 verursacht hätte. Weiterhin analysieren wir die in der Distribution verwendeten Programmiersprachen (C mit etwa 70%, C++ mit etwa 10%, LISP und Shell mit etwa 5% und viele weitere) sowie die größten Pakete (Mozilla, der Linux-Kernel, PM3, XFree86, etc.)«
Bevor man auch nur daran gehen konnte, Woody für eine Freigabe vorzubereiten,
musste man erst das Archivsystem auf ftp-master ändern. Paket-Pools wurden
Mitte Dezember 2000 auf
ftp-master aktiviert
. Sie ermöglichten das Erstellen von
Sonderdistributionen wie die neue »Testing«-Distribution, die zum ersten Mal
bei den Vorbereitungen zur Freigabe von Woody benutzt wurde. Ein Paket-Pool
ist einfach eine Ansammlung von verschiedenen Versionen ein- und desselben
Pakets; aus dieser Ansammlung können dann verschiedene Distributionen (zurzeit
Experimental, Unstable, Testing und Stable) Pakete ziehen, die dann in die
Paketdatei dieser Distribution geschrieben werden.
Zur gleichen Zeit wurde eine neue Testing-Distribution eingeführt. Pakete aus Unstable, die nach einem Zeitraum von wenigen Wochen ohne größere Fehler als stabil betrachtet wurden, wanderten nach Testing weiter. Dieses Konzept wurde eingeführt, um die Freeze-Zeit (A.d.Ü.: das ist die Zeit kurz vor Freigabe einer Distribution, in der bei den Paketen nur noch Fehler beseitigt, aber keine neuen Funktionen hinzugefügt werden – die Pakete sind also quasi eingefroren) zu verkürzen und es dem Projekt zu ermöglichen, zu jeder Zeit eine Veröffentlichung vorzubereiten.
In dieser Zeit schlossen einige der Firmen, die modifizierte Versionen von Debian herausbrachten. Corel verkaufte seine Linux-Abteilung im ersten Quartal 2001, Stormix erklärte am 17. Januar 2001 die Insolvenz und Progeny beendete die Entwicklung seiner Distribution am 1. Oktober 2001.
Die Einfrierzeit für die nächste Version startete am 1. Juli 2001. Aber das
Projekt benötigte trotzdem etwas über ein Jahr, um zur Freigabe der nächsten
Version zu kommen. Gründe hierfür waren Probleme
mit den boot-floppies
, die Einführung von kryptographischer Software
im main-Archiv und Änderungen am zugrundeliegenden, internen Aufbau (das
incoming-Archiv und die Sicherheits-Architektur). Der stabile Zweig (Debian
2.2) wurde in dieser Zeit sieben Mal überarbeitet und zwei Projektführer wurden
gewählt: Ben Collins (2001) und Bdale Garbee. Außerdem wurde viel Arbeit in
anderen Bereichen von Debian geleistet, beispielsweise bei der
Internationalisierung: Debians Website (über 1000 einzelne Seiten) wurde in
über 20 verschiedene Sprachen übersetzt und die Installation der neuen Version
konnte in 23 Sprachen erfolgen. Zwei interne Projekte, Debian-Junior (für
Kinder) und Debian-Med (für medizinische Praxis und Forschung) begannen während
der Freigabe von Woody; sie legen verschiedene Schwerpunkte, um eine einfache
Verwendung von Debian in diesen Bereichen zu ermöglichen.
Die Arbeit für Debian hielt die Entwickler nicht von der Organisation eines
jährlichen Treffens namens Debconf
ab. Das erste Treffen fand
vom 2. bis 5. Juli 2001 zusammen mit dem Libre Software Meeting (LSM) in
Bordeaux (Frankreich) mit etwa 40 Debian-Entwicklern statt. Die zweite
Konferenz gab es in Toronto (Kanada) am 5. Juli 2002 mit über 80 Teilnehmern.
Debian 3.0 (woody) was released July 19th, 2002 for the Intel i386, Motorola 68000 series, alpha, SUN Sparc, PowerPC, ARM, HP PA-RISC, IA-64, MIPS, MIPS (DEC) and IBM s/390 architectures. This is the first release including HP PA-RISC, IA-64, MIPS, MIPS (DEC) and IBM s/390 ports. At the time of release, there were around 8500 binary packages maintained by over nine hundred Debian developers, becoming the first release to be available on DVD media as well as CD-ROMs.
Vor der nächsten Veröffentlichung ging die Reihe der jährlichen Debconf-Treffen weiter; die vierte Konferenz fand in Oslo vom 18. bis zum 20. Juli 2003 mit mehr als 120 Teilnehmern statt. Der Konferenz ging ein Debcamp vom 12.–17. Juli voraus. Die fünfte Konferenz gab es vom 26. Mai bis zum 2. Juni 2004 in Porto Alegre, Brasilien, mit über 160 Teilnehmern aus 26 verschiedenen Ländern.
Debian 3.1 (Sarge) wurde am 6. Juni 2005 für die gleichen
Architekturen wie Woody veröffentlicht, allerdings wurde eine
inoffizielle AMD64-Portierung zur gleichen Zeit veröffentlicht, unter
Verwendung der Hosting-Infrastruktur des Projekts für die Distribution,
erreichbar unter http://alioth.debian.org
. Es gab
ungefähr 15000 Binärpakete, betreut von mehr als 1500 Debian-Entwicklern.
Es gab viele große Veränderungen in der Sarge-Veröffentlichung, hauptsächlich wegen der langen Zeit, die das Einfrieren und die Veröffentlichung der Distribution benötigte. Diese Veröffentlichung aktualisierte nicht nur mehr als 73% der Software, die in der vorigen Veröffentlichung ausgeliefert worden war. Sie enthielt auch sehr viel mehr Software als frühere Veröffentlichungen und verdoppelte fast die Größe mit mehr als 9000 neuen Paketen, darunter die OpenOffice.org-Suite, dem Firefox-Webbrowser und dem Thunderbird E-Mail-Client.
Diese Veröffentlichung wurde mit Linux-Kerneln der 2.4- und der 2.6-Serien
ausgeliefert, weiterhin mit XFree86 4.3, GNOME 2.8 und KDE 3.3 sowie einem
brandneuen Installationsprogramm. Dieses neue Installationsprogramm ersetzte
den veralteten Boot-Floppies-Installer durch einen modularen Aufbau und stellte
weitere fortgeschrittene Installationsmöglichkeiten (mit RAID-, XFS- und
LVM-Unterstützung) mit Hardwareerkennung bereit, die die Installation für
Anfänger auf allen Architekturen vereinfacht. Es wechselte auch zu
aptitude
als Werkzeug zur Paketverwaltung. Aber das
Installationssystem weist auch eine komplette Internationalisierung auf mit
Unterstützung für fast 40 Sprachen. Die unterstützende Dokumentation, d.h.
das Installationshandbuch und die Release-Informationen, wurden für diese
Version in 10 bzw. 15 verschiedene Sprachen übersetzt.
Diese Veröffentlichung beinhaltete die Anstrengungen der Debian-Edu/Skolelinux-, Debian-Med- und Debian-Accessibility-Unterprojekte, die die Anzahl der zur Ausbildung geeigneten Pakete sowie der Pakete mit medizinischen Anwendungen ankurbelten, ebenso die Anzahl der speziell für Menschen mit Behinderungen gedachten Pakete.
Die sechste Debconf wurde in Espoo, Finnland, vom 10. bis 17. Juli
2005 mit mehr als 300 Teilnehmern abgehalten. Videos
von dieser Konferenz sind
online erhältlich.
The seventh Debconf was held in Oaxtepec, Mexico, from May 14th to May
22nd, 2006 with around two hundred participants. Videos
and pictures
from this conference are available online.
Debian 4.0 (etch) was released
April 8th,
2007 for the same number of architectures as in sarge, it included the
AMD64 port but dropped support for m68k. The m68k port was, however, still
available in the unstable distribution. There were around 18,200
binary packages maintained by more than one thousand and thirty Debian
developers.
Am 11. Juli 2000 starb Joel Klecker, auch bekannt als Espy, im Alter von 21
Jahren. Niemand, der »Espy« in #mklinux, den Debian-Listen oder Kanälen sah,
wusste, dass hinter diesem Spitznamen ein junger Mann stand, der an einer Form
von Duchenne-Muskeldystrophie
litt. Die meisten kannten ihn nur als den »Debian glibc- und PowerPC-Typ« und
hatten keine Ahnung von der Krankheit, gegen die er kämpfte. Obwohl er
physisch behindert war, teilte er seine hervorragenden Kenntnisse mit anderen.
Joel Klecker (auch bekannt als Espy) wird uns fehlen.
James Troup berichtete
,
dass er an einer Neuimplementierung der Archivwerkzeuge und dem Wechsel auf
Paket-Pools gearbeitet hatte. Ab diesem Zeitpunkt werden Dateien in einem nach
dem zugehörigen Quellpaket benannten Verzeichnis innerhalb des
pool
-Verzeichnisses gespeichert. Die Distributionsverzeichnisse
enthalten nur noch Paketdateien mit Verweisen auf den Pool. Dies vereinfacht
die Behandlung überlappender Distributionen wie Testing und Unstable. Das
Archiv ist datenbankgestützt unter Benutzung von PostgreSQL, was das
Durchsuchen beschleunigt.
Am 1. März 2001 wurde Christopher Matthew Rutter (auch bekannt als cmr) von einem Auto angefahren und starb im Alter von 19 Jahren. Christopher war ein junges und bekanntes Mitglied des Debian-Projekts, der bei der ARM-Portierung mithalf.
Chris Rutter wird uns fehlen.
Am 28. März 2001 starb Fabrizio Polacco nach langer Krankheit. Das Debian-Projekt erkennt seine gute Arbeit und seine starke Hingabe an Debian und Freie Software an. Seine Beiträge werden nicht vergessen werden und andere Entwickler werden seine Arbeit in seinem Sinne weiterführen.
Fabrizio Polacco wird uns fehlen.
Am 21. Juli 2002 starb Martin Butterweck (auch bekannt als blendi), nachdem er gegen Leukämie gekämpft hatte. Martin war ein junges Mitglied des Debian-Projekts, der dem Projekt erst kurz vorher beigetreten war.
Martin Butterweck wird uns fehlen.
Am 20. November 2002 gegen 08:00 CET bricht ein Feuer im Netzwerk-Operationszentrum (NOC) der Universität von Twente aus. Das Gebäude brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Feuerwehr gibt jede Hoffnung auf, den Serverbereich zu retten. Neben anderen Dingen beherbergte das NOC den Server satie.debian.org, der das Sicherheits- und non-US-Archiv enthielt, sowie die Neue-Betreuer- (nm) und Qualitätssicherungs-Datenbanken. Debian erstellte diese Dienste auf dem Rechner klecker neu, der kurz vorher aus den U.S.A. in die Niederlande umgezogen war.
Am 9. Mai wurden Manuel Estrada Sainz (ranty) und Andrés García (ErConde) bei einem tragischen Verkehrsunfall getötet; sie waren auf dem Rückweg von der Konferenz über Freie Software in Valencia, Spanien.
Manuel Estrada Sainz und Andrés García werden uns fehlen.
Am 30. Juli 2005 starb Jens Schmalzing (jensen) bei einem tragischen Unfall an seinem Arbeitsplatz in München, Deutschland. Er war bei Debian als Betreuer mehrerer Pakete involviert. Weiterhin war er ein Unterstützer der PowerPC-Portierung, ein Mitglied des Kernel-Teams und stark engagiert beim Voranbringen des PowerPC-Kernelpakets zur Version 2.6. Er betreute außerdem den Mac-on-Linux-Emulator und dessen Kernelmodule und half beim Installationsprogramm und lokalen Aktivitäten in München mit.
Wir werden Jens Schmalzing vermissen.
Das Debian-Projekt setzt seine Arbeit an der Unstable-Distribution (Codename Sid, nach dem bösen und »instabilen« Kind von nebenan aus dem Film Toy Story, das niemals in die Welt hinausgelassen werden sollte) fort. Sid ist der dauerhafte Name für die instabile Entwicklungsversion und ist immer »in Entwicklung«. Die meisten neuen oder aktualisierten Pakete werden in diesen Zweig hochgeladen.
The testing release is intended to become the next stable release and is currently codenamed lenny.
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Eine kurze Geschichte von Debian
2.7 (last revised 3 April 2007)debian-doc@lists.debian.org